Ein Blick in die Metallschmelze

Besuch der Girls' Day Akademie bei PINTER GUSS

Deggendorf. Bei ihrer vorletzten Betriebserkundung des Schuljahres besuchte die „Girls´ Day Akademie“ (GDA) der Viktor-Karell-Realschule die Firma PINTER GUSS im Stadtteil Fischerdorf. Zuerst begrüßte Marketingleiterin Sabine Stoiber die Teilnehmerinnen und ihre Betreuer mit einem Imbiss und gab Informationen über das moderne Gießerei-Unternehmen, das in der vierten Generation familiengeführt ist, und dessen Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten. Mit etwa 160 Mitarbeitern stellt es jährlich mehrere tausend Tonnen Guss in verschiedensten Aluminium- und Kupfer-Legierungen her. Zu den zahlreichen innovativen Produkten, die in den unterschiedlichsten Branchen gefragt sind, gehören Blattspitzen von Windrädern, Haken für die Rettungsboote von Kreuzfahrtschiffen oder Gehäuse für medizintechnische Geräte. Zwei kleinere Tochterfirmen gehören auch noch zur Unternehmensgruppe. „Wir bieten unseren Mitarbeitern ein gutes Betriebsklima mit vielen Vergünstigungen“, schloss Sabine Stoiber ihren Einführungsvortrag, „wie etwa ein eigenes Fitnessstudio oder ein Azubi-Auto.“

Durch die verschiedenen Produktionsbereiche führte anschließend Alexander Wieland, Fachbereichsleiter Schmelzerei. In der Sandgießerei, in der Großteile als Kleinserien oder Prototypen gefertigt werden, zeigte er den GDA-Mädels die einzelnen Arbeitsschritte: die exakt gefrästen Kunststoffmodelle, die Herstellung von Gussformen aus Quarzsand und Bindemitteln sowie das Eingießen der Aluminiumlegierungen. In der Gießerei glüht, dampft und brodelt es: „Hier arbeiten wir mit Temperaturen von 700 bis 840 Grad - schmelzen wir Schwermetall, wird es sogar bis zu 1200 Grad heiß“, erklärte Wieland, der auch für die Ausbildung zuständig ist. Aus nächster Nähe durften die Schülerinnen den Mitarbeitern bei ihrer Arbeit – wie etwa beim Abziehen der Schlacke – über die Schulter schauen und dabei das Arbeitsumfeld hautnah erleben; vor allem die Hitze war für die Besucherinnen sehr beeindruckend. Weitere Gussverfahren sind der Maschinenform- und der Kokillenguss, die für größere Stückzahlen eingesetzt werden.

Die nächste Station war die Putzerei, wo die Gussteile nach dem Abkühlen weiterbearbeitet werden: Eingüsse absägen, Restsand ablösen, Kanten schleifen und die Oberflächen durch eine Strahlanlage von Schleifspuren befreien. Um den Kreislauf zu erhalten, werden die abgesägten Metallteile nach ihrer Legierung sortiert und später wieder neu eingeschmolzen.  

Am Schluss konnten die Mädchen noch eigene Erfahrungen im Gießen sammeln: In einer Miniaturgieß-Anlage wurden mit flüssigem Zinn die verschiedensten Tiere gegossen, die als Erinnerung an den Besuch mitgenommen werden durften.

PINTER GUSS bildet jedes Jahr Gießereimechaniker/-innen, Maschinen- und Anlagenführer/-innen, Industriemechaniker/-innen und Industriekaufleute aus; neuerdings kann man auch eine Ausbildung zum Technischen Modellbauer machen. Bei der Verabschiedung ermunterte Sabine Stoiber die Teilnehmerinnen der Girls‘ Day Akademie, sich für ein Praktikum zu bewerben und überhaupt vieles auszuprobieren, um den für sie richtigen Beruf zu finden.

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