MINT für Mädchen

MINT-Elternabend an der Landauer Realschule: Zahlreiche Vertreter aus Wirtschaft, Behörden und der Schule informierten rund um die Berufsorientierung von Mädchen im naturwissenschaftlich-technischen Bereich.

Elternabend zur Berufsorientierung an der Landauer Realschule

Landau. In der vergangenen Woche fand an der Viktor-Karell-Realschule ein Informationsabend zum Thema „Zukunftsfähige Berufe für Mädchen im MINT-Bereich“ statt. Eingeladen waren die Eltern von Schülerinnen aus den Jahrgangsstufen sieben bis zehn, welche teilweise auch von ihren Töchtern begleitet wurden. Die Moderatorin des Abends Dr. Claudia Reiter vom Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft aus München begrüßte außerdem verschiedene Vertreter aus Unternehmen sowie Behörden und auch Schulleiter Josef Wimmer sprach ein Grußwort.

Zunächst zeigte Claudia Reiter ganz allgemein die Wege der Berufsorientierung auf, wobei der Begriff der „Ausbildungsreife“ eine zentrale Rolle spielt. Hier sind neben den schulischen Grundkenntnissen vor allem Persönlichkeit und Arbeitsverhalten der Jugendlichen zu berücksichtigen. Die Moderatorin erklärte dem Publikum ebenfalls die Möglichkeiten, die „Berufswahlreife“ zu ermitteln, zum Beispiel mithilfe verschiedener Tests. Die besondere Unterstützung von Mädchen, die im MINT-Bereich arbeiten möchten, könnten Eltern und auch Lehrer durch Förderung des Selbstbewusstseins und das Aufzeigen von Informationsangeboten erreichen. Untersuchungen hätten ergeben, dass insbesondere weibliche Vorbilder, sogenannte „role-models“, in technischen Berufen einen prägenden Einfluss auf die Mädchen haben.

Das „Aushängeschild“ der Landauer Realschule im Bereich der MINT-Förderung von Schülerinnen ist die Girls‘ Day Akademie, die aktuell zum siebten Mal stattfindet. Die externe Betreuerin stellte das Projekt vor, welches bayernweit an 19 Standorten angeboten wird. Die Finanzierung übernehmen die Bayerischen Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektroindustrie, die Agentur für Arbeit und das Bayerische Wirtschaftsministerium. Neben praktischen Arbeiten mit Metall, Holz und Elektronik erhalten die jeweils 15 Teilnehmerinnen eine fundierte berufliche Orientierung durch Betriebserkundungen und Workshops. Dabei sind wertvolle Kooperationen mit Firmen wie beispielsweise MANN+HUMMEL in Marklkofen und Einhell in Landau entstanden.

Einen Einblick in betriebliche Praxis gab Michael Maier, Ausbildungsleiter bei MANN+HUMMEL, der über seine sehr positiven Erfahrungen mit Mädchen in technischen Berufen berichtete. Begleitet wurde er von Johanna Giglberger, die im Mai ihre Ausbildung als Elektronikerin für Betriebstechnik abschließen wird. Die 19-Jährige, die ursprünglich hatte eigentlich Lehrerin werden wollen, erzählte sehr fesselnd von ihrem beruflichen Werdegang und dem Alltag in einem männerdominierten Berufsfeld.

In einer anschließenden Gesprächsrunde kamen drei Vertreter aus Unternehmen, Schule und Arbeitsverwaltung zu Wort. Michael Maier gab unter anderem Ratschläge für Mädchen bei der Berufsfindung und betonte die Bedeutung von Praktika in unterschiedlichen Berufen. Britta Kühbeck, neben Magdalena Mayer eine der beiden betreuenden Lehrkräfte der Girls‘ Day Akademie, stellte die MINT-Angebote der Realschule und die Erfolge in diesem Gebiet vor. Arbeitsvermittler Christian Pleschek stellte die Unterstützung durch die Agentur für Arbeit vor und wies auf die Möglichkeit hin, einen individuellen Beratungstermin mit ihm zu vereinbaren.

Am Schluss der Veranstaltung bat die Moderatorin Claudia Reiter die Eltern noch um ein schriftliches Feedback und gab weiterführende Informationsquellen zu MINT-Berufen an. Danach konnten die Eltern und die Schülerinnen einzelne Fragen mit den verschiedenen „Experten“ klären und Kontakte knüpfen.

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