Vortragsabend zu den Gefahren des Internets

Unseren Kindern offen begegnen

Landau. Die Farben grün und rot durchzogen den kurzweiligen Vortrag des Referenten Bruno Lux, mit denen er verdeutlichte, dass die modernen Medien nicht grundsätzlich schlecht sind. „Wir müssen unseren Kindern darlegen, wo insbesondere die roten Bereiche sind und somit die Gefahren lauern“, betonte der Medienpädagoge am Donnerstag auf dem Elterninformationsabend an der Viktor-Karell-Realschule. Die Medien und das Internet bieten uns auch eine Vielzahl an nützlichen Dingen, die uns zum Beispiel unseren Alltag erleichtern. Jugendliche bewegen sich in den sozialen Netzwerken, weil ihnen Spaß, Selbstdarstellung, Nachahmung und Vernetzung wichtig sind. Das Hauptmotiv, so der langjährige Leiter der Niederbayerischen Schulberatungsstelle, ist das Gefühl der Einsamkeit und Isolierung.

An teilweise erschreckenden realen Fallbeispielen wurden den Eltern in der gut gefüllten Mensa die vier Themenblöcke: Fake, Selbstschädigung, Persönlichkeitsrecht und Urheberrecht verdeutlicht. Eingeladen zu diesem informativen Abend hatte das Medienkompetenztandem der Schule mit Jasmin Forstner, Diana Königer und Sabine Lachenmayr, kurz „Meko“ genannt. Dankenswerter Weise hat der Elternbeirat die Kosten des Referenten übernommen.

Die Präsentation von Herrn Lux finden Sie >>> hier

Zu Beginn gab Bruno Lux einen umfassenden Überblick über die Vielfalt der der Onlinemedien. Von Videoplattformen, zum Austausch über Belangloses hin zu Spieleplattformen, die für Kinder aber auch Jugendliche weitgehend ungeeignet sind. Problem an der Gesamtthematik ist immer, so der Experte: „Wer online nicht sichtbar ist, wird auch nicht wahrgenommen.“ Moderne Vernetzung bedeutet heutzutage aber, sich jederzeit überall zu präsentieren. Die Jugendlichen von heute haben Kontakte für jede Stimmungslage. Die Namen der jeweiligen Gruppen klingen für ahnungslose Eltern harmlos, denn hinter Kürzeln „#ana, #mia oder #atte“ vermuten diese keine existenzielle Bedrohung in Form von Essstörungen, die bis zum Tod führen können.

Inzwischen ist der Bereich der Mutproben und „Challenges“ online fast grenzenlos. Oft werden leicht zu beeinflussende Kinder und Jugendliche zu „Opfern“, weil sie gedankenlos Gruppen beitreten oder naiv teilweise äußerst gefährliche Dinge tun. Als Beispiele dienen Tide Pod (Waschmittel essen) oder Cinnamon Challenge (Löffel voller Zimt im Mund). Ein guter Tipp des Medienpädagogen war als Frage an die Zuhörer gerichtet: „Was ist denn die beste Filtersoftware?“ Seine Antwort „der gesunde Menschenverstand“ wurde mit einem Kopfnicken der Gäste bestätigt.

Nach der ausführlichen Darstellung der Gefahren warnte der Medienexperte allerdings vor einer zu negativen Einstellung zu digitalen Medien. Eltern sollten erst einmal die Nutzungsgewohnheiten ihrer Kinder beobachten und mit ihnen über deren Erfahrungen sowie Interessen sprechen. Die Rolle der Erziehungsberechtigten wäre eher im Bereich des kritischen Hinterfragens von Medienphänomenen und Konsumorientierung bzw. im Sensibilisieren für Risiken angesiedelt.

Informationen rund um das Thema gibt es laut Referenten bei den folgenden Internetseiten:

www.klicksafe.de

www.saferinternet.at

www.mimikama.at

www.juuuport.de

www.polizei-beratung.de und Jugendliche in digitalen Lebenswelten

www.bsi-fuer-buerger.de

Nach einer kurzen Fragerunde und dankenden Worten des Schulleiters Josef Wimmer für einen interessanten wie auch mitreißenden Vortrag übergab Diana Königer, als Mitglied des „Meko“, einen kleinen regional-kulinarischen Präsentkorb.

Zurück